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„Sicherheit der Schüler geht vor“
icon.crdate20.11.2024
Pressemitteilung
Presseartikel des Hanauer Anzeiger:
Im Nachgang zu einem Vorfall an der Ronneburgschule am vergangenen Donnerstag, 7. November, bei dem es zu einem Polizeieinsatz kam, nachdem Angehörige eines Schülers verbale Drohungen gegen andere Schüler ausgesprochen haben sollen, wurde in dieser Woche ein runder Tisch im dortigen Rathaus einberufen. Hintergrund ist, dass die Angehörigen, die gedroht haben sollen, einer in Ronneburg einquartierten Familie gehören, mit der es bereits in der Vergangenheit Konflikte gegeben haben soll.
Ronneburg – Nachdem sich die Vorfälle und Bürgerbeschwerden häuften, hatte die Gemeinde bereits erste Maßnahmen geprüft und auch in die Wege geleitet – unter anderem wurde die Familie, die mit einer weiteren Familie zusammenlebt, in einer anderen Liegenschaft untergebracht. Aufgrund der jüngsten Vorfälle an der Schule wurde ein Treffen mit verschiedenen Institutionen einberufen.
Neben der Polizei, Bürgermeisterin Bianca Finkernagel (CDU), Elternvertretungen, die Schulleiterin der Ronneburgschule Christine Jäger sowie Silke Siekemeyer, Leiterin des Staatlichen Schulamtes für den Main-Kinzig-Kreis und Hanau, waren auch der Erste Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann (SPD) und der Kreisbeigeordnete Jannik Marquart (CDU) für die jeweiligen Fachbereiche Soziales, Jugend und Schule bei dem runden Tisch dabei, teilt die Pressestelle des Main-Kinzig-Kreises auf Nachfrage unserer Zeitung mit.
Strafverfahren wegen Verdachts der Bedrohung eingeleitet
Zunächst sei es bei dem Treffen darum gegangen, ein realistisches Bild von den Vorgängen und der aktuellen Situation zu bekommen. Dazu habe die zuständige Jugendkoordinatorin der Polizei die angeblichen verbalen Drohungen gegen Schülerinnen und Schüler sowie abfällige Gesten der mutmaßlich verantwortlichen Personen geschildert, informiert die Pressestelle.
„Ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Bedrohung wurde eingeleitet. Wie die Polizei bereits am vergangenen Freitag, 8. November, mitgeteilt hat, wurden die Personalien aufgrund von Zeugenaussagen festgestellt. Die Beamten haben die Personen direkt am Freitag mit einer Gefährderansprache konfrontiert“, informierte die Kreispressestelle weiter.
Betretungsverbot auf schulischen Flächen auferlegt
Schuldezernent Marquart kündigte an, dass den handelnden Personen unter anderem ein Betretungsverbot für die schulischen Flächen auferlegt wird. Außerdem werde die Jugend- und Familienhilfe nun intensiver auf die Situation einwirken. Des Weiteren werde unter anderem die Polizei in Abstimmung mit dem Elternbeirat ein Informationsschreiben mit Handlungsempfehlungen für die Eltern erarbeiten.
„Grundsätzlich haben sich alle Beteiligten darauf verständigt, im Sinne einer Deeskalation eng zusammenzuwirken und die neuen Kommunikationswege für den direkten und schnellen Austausch zu nutzen. Damit werde gewährleistet, dass im Falle einer zunehmenden Gefährdung die erforderlichen polizeilichen Maßnahmen zur Sicherheit der Schülerinnen und Schüler unmittelbar eingeleitet werden können“, schreibt die Pressestellung des Kreises in ihrer Stellungnahme. Perspektivisch gehe es darum, die angespannte Situation vor Ort grundlegend aufzulösen.
Bürgermeisterin Finkernagel (CDU): Eine Familie soll in andere Kommune ziehen
Eine Lösung präsentierte Bürgermeisterin Finkernagel (CDU) am Donnerstag den Gemeindevertretern in der öffentlichen Sitzung. Da die Familie mit einer weiteren Familie zusammen in einer Liegenschaft der Gemeinde wohnt, soll nun eine Trennung der Familien erfolgen. „Eine Familie wird in eine andere Kommune umziehen“, informiert Finkernagel. Welche Kommune das sei, stehe noch nicht fest.
Die Pressestelle des Kreises wies in ihrer Stellungnahme noch darauf hin, dass die Polizei im Rahmen des runden Tisches zudem vor der Veröffentlichung oder Weitergabe ungeprüfter Informationen im Netz gewarnt habe, um eine ungewollte Panikmache zu verhindern.
Polizei warnt vor Veröffentlichung und Verbreitung von Falschinformationen im Internet / Staatsschutz ermittelt
Kurz nach dem Vorfall an der Grundschule wurde unter anderem in den sozialen Netzwerken verbreitet, dass angeblich Waffen wie Messer und Pistolen im Spiel gewesen seien. Bei dem Gespräch am Mittwoch im Rathaus wurde noch einmal bekräftigt, dass bislang keinerlei Hinweise vorliegen, dass Waffen involviert gewesen seien.
Die im Netz veröffentlichten Texte seien teilweise strafrechtlich relevant, sodass der Staatsschutz sich der Sache angenommen habe, informiert die Polizei. Aussagen im Internet können unter Umständen relevante Straftatbestände erfüllen, so der abschließende Hinweis in der Stellungnahme. (Von Patricia Reich)