Hauptbereich
Ronneburg: drei Orte = eine Gemeinde
Bei der Gebietsreform am 1. August 1972 schlossen sich die drei Dörfer Hüttengesäß, Neuwiedermuß und Altwiedermus zur Gemeinde Ronneburg zusammen.
Ortsteil Hüttengesäß
Hüttengesäß ist der größte, der drei Ortsteile. Neben den öffentlichen Einrichtungen wie Rathaus, Bauhof, Wertstoffhof, Kindertagesstätte und Betreuenden Grundschule ist hier auch die Ronneburgschule angesiedelt. Umgeben von alten, z. T. denkmalgeschützten Fachwerkhäusern steht die evangelische Kirche mitten im alten Ortskern.
Geschichtliches:
Hittengesesse, Hithengeseze, Hittengeseze wird zuerst in einer Urkunde vom 26. Mai 1151 erwähnt. Das Dorf liegt zu Fuß eine ¾ Stunde nördlich vom Kloster Selbold im Tal der Fallbach und bestand sicher schon lange vor der urkundlichen Erwähnung also in der Zeit der fränkischen Besiedlung um 800 n.Chr.. 1236 wird in einer weiteren Urkunde von Kaiser Friedrich II. erwähnt, daß Hüttengesäß (Hittengesezze) und Neuwiedermuß (Witteramis) zum Klosterbesitz Langenselbold gehören 3). Auf Basis dieses Dokumentes feierte Ronneburg im Jahre 1986 die „750-Jahr-Feier“!
Altwiedermus
Mit Aussicht auf die Burg Ronneburg liegt der Ortsteil Altwiedermus idyllisch eingebettet zwischen Büdingen und Hüttengesäß. Mit etwa 700 Einwohnern ist er der zweitgrößte Ortsteil und verfügt als Besonderheit gleich über zwei Friedhöfe, einen christlichen und einen jüdischen. Auch die Burg selbst wird dem Ortsteil zu geschrieben. Ebenfalls zu Altwiedermus gehörend, befindet sich im schönen Ronneburger Hof, die über die Ortsgrenzen hinaus bekannte Kleinkunstbühne Gackeleia.
Geschichtliches:
Die Via Regia, oder Hohe Straße, eine Handelsroute zwischen Frankfurt, Fulda und Leipzig, verlief über die Anhöhen zwischen Langen-Bergheim und Altwiedermus und weiter über Diebach am Haag und Herrnhaag. Der Ort wird im Jahre 1236 mit Hüttengesäß in der ersten urkundlichen Erwähnung genannt. Der Dorfname wechselte oft: Wechtramis, Widerams und Wideramis. Noch im 19. Jahrhundert gab es in Altwiedermus eine staatliche Zollstation. Vom 18. Jahrhundert bis 1933 bestand im Ort eine jüdische Gemeinde. Von 1874 bis 1972 gehörte Altwiedermus zum Landkreis Büdingen, der zum größten Teil im Wetteraukreis aufging. Damit gehörte es im 19. Jahrhundert zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt. Deshalb wird der Ortsname mit einem »s« am Ende geschrieben, während Neuwiedermuß und Hüttengesäß, die seit dem Krieg von 1866 zu Preußen gehörten, mit dem preußischen »ß« geschrieben werden. Mit der Gebietsreform in Hessen kam Altwiedermus am 1. August 1972 zur Gemeinde Ronneburg und liegt seit dem 1. Juli 1974 im Main-Kinzig-Kreis. Kirchlich gehört Altwiedermus seit jeher zu Eckartshausen.
Neuwiedermuß
Im kleinsten Ortsteil, hauptsächlich am Hang erbaut, leben ca. 560 Einwohner. Von den Einheimischen liebevoll "Fuchsgraben" genannt, liegt der Ortsteil direkt am Fuß der Burg Ronneburg.
Geschichtliches:
Im 30-jährigen Krieg wurde die Ronneburg von den Kroaten gestürmt und ausgeplündert (1634). Auch der schwedische General Ramsai, welcher Hanau besetzte, hatte die Burg angegriffen (1636) und das Dorf Neuwiedermuß, damals Fuchsgraben genannt, wurde völlig zerstört und verwüstet (1637) – im Gegensatz zu Altwiedermus. In einer Urkunde wird belegt, daß sich Fremde für eine Neuansiedlung in Fuchsgraben beim Bürgermeister Niclas Zieg zu Hüttengesäß bewerben (1699). Graf Johann Phillip zu Ysenburg-Offenbach genehmigte 1702 den Wiederaufbau von Fuchsgraben – heute Neuwiedermuß. Kirchlich ist Neuwiedermuß nach Hüttengesäß eingepfarrt.